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Mittwoch, 13. Februar 2019

Der Arme und das Glück ....


Ein armer Mann, verseh'n zum Graben, wollt' jetzt ein besser Schicksal haben und rief das Glück um Beistand an.

Das Glück erhörte sein Verlangen.

Er fand, indem er grub, zwei starke gold'ne Stangen; allein der ungeschickte Mann sah sie für altes Messing an und gab für wenig Geld den Reichtum aus den Händen, fuhr fort und bat das Glück, doch mehr ihm zuzuwenden.

»Oh Tor!« rief ihm die Gottheit zu, »was quälst du mich, dich zu beglücken? Wer wäre glücklicher als du, wenn du gewusst, dich in dein Glück zu schicken?«

Du wünschest dir mit Angst ein Glück und klagst, dass dir noch keins erschienen. Klag' nicht, es kömmt gewiss ein günst'ger Augenblick; allein, bitt' um Verstand, dich seiner zu bedienen, denn dieses ist das größte Glück.

Eine Fabel von Christian Fürchtegott Gellert



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