Diversityquoten, Weltbild und Nachhaltigkeit: Firmen wollen nicht mehr über ihr Produkt reden, sondern darüber „wofür sie stehen“. Die Produkte sollen für alles stehen, nur nicht für Qualität, gute Preise und Verlässlichkeit. Warum ist das so, will Roland Tichy von Marketingexperte Oliver Errichiello wissen.
Wer Produkte verkaufen will, muss auf sie aufmerksam machen. Aber die Welt, wie sie auf Plakaten, in Katalogen und im Fernsehen dargestellt wird, stimmt nicht mit der Welt, wie sie wirklich ist, überein. Viele Unternehmen brüsten sich mit ihren veganen Produkten - obwohl nur ein verschwindend geringer Teil der Konsumenten überhaupt Veganer ist. Dahinter steht ein strukturelles Problem der Marketingagenturen, erklärt Oliver Errichiello kenntnisreich wie unterhaltsam.
Errichiello ist Marketingexperte und Autor des Buches "Werbung für den Zeitgeist". Das Ziel von Marketing sei es nicht mehr, zu zeigen, wie gut das Produkt an sich ist. Sie soll ein Weltbild transportieren, denn die Marketingmanager glauben, nur damit erfolgreich sein zu können. Errichiello weist das zurück: Es handelt sich um eine Fehlentwicklung der modernen Werbeindustrie. Wichtig ist vor allem, wie gut das Produkt ist. Alles andere ist zweitrangig.
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