„Wir verdanken ihm (Gorbatschow) die sogenannte Wiedervereinigung. Aber siehe da, es war gar keine Wiedervereinigung. Es war die Ausdehnung von Westdeutschland nach Ostdeutschland. Amerika wollte den Sieg im Kalten Krieg. Die NATO, die einst aus 16 Staaten bestand, ist heute auf 32 angewachsen. 1997 sagte Brzezinski: 'Wenn wir Russland die Ukraine wegnehmen, ist Russland keine eurasische Großmacht mehr. Heute sehen wir, wie dieser Plan aufgeht.”
So der leidenschaftliche Pazifist, Theologe und suspendierte katholische Priester Eugen Drewermann während seiner Friedensrede in der St. Godehard-Kirche in Kessin. Seine Ansprache vom 20. September 2024 dient als eindringliches Plädoyer für den Frieden. Mit scharfer Kritik an der aktuellen Kriegs- und Außenpolitik prangerte er die Eskalation der Waffen, das politische Versagen der Diplomatie und den moralischen Verfall durch wirtschaftliche Machtinteressen an. Drewermann verknüpfte historische und aktuelle Ereignisse zu einem Appell an die Menschlichkeit: „Frieden ist nicht das Ziel - Frieden ist der Weg“. Eine Rede, die nachwirkt, zum Nachdenken anregt und damit perfekt in die besinnliche Weihnachtszeit passt.
Mit mahnenden Worten rechnete Drewermann mit der aktuellen Kriegslogik und dem politischen Handeln in Zeiten des Ukraine-Konflikts ab. Er forderte nicht nur Abrüstung, sondern ein radikales Umdenken in Politik und Gesellschaft: weg von der Angst, hin zu Vertrauen, Kooperation und Menschlichkeit.
Drewermann zeigte auf, wie die Eskalation von Rüstung und Kriegstreiberei in eine unaufhaltsame Spirale der Gewalt führt. „Über welchen Leichenberg wollen Sie eigentlich Ihre Leopard-2-Panzer fahren lassen, Herr Scholz?“, fragte er mit Blick auf die Hunderttausenden Opfer des Krieges in der Ukraine. Russland habe mehrfach seine Hand zum Frieden ausgestreckt, jedoch habe der US-geführte Westen diesen verhindert und bis heute nicht im Sinn.
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