"Ich denke 2025 wird ein regelrechtes Schicksalsjahr für Europa. Deutschland nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. Je früher Deutschland sich neu definieren kann, desto besser. Je länger Deutschland sich durch diese Agonie quält, indem es versucht, Teil einer gescheiterten Institution zu sein, die den Namen 'Europäische Union' trägt, und je länger es versucht, die gescheiterte Allianz namens NATO zu unterstützen, desto schlimmer wird alles für Deutschland. Je früher Deutschland erkennt, dass es eine unabhängige Nation sein und deutsche Interessen in den Mittelpunkt stellen sollte, und dass diese Interessen beizeiten nicht mit denen der USA übereinstimmen, desto besser." – So analysiert Scott Ritter, US-Militärexperte und ehemaliger Waffeninspekteur der Vereinten Nationen, die Entwicklungen für Deutschland im kommenden Jahr.
Im Interview mit GEGENPOL blickt Ritter zurück auf 2024 – und wagt Prognosen für das kommende Jahr: "Ich denke, dass 2025 ein katastrophales Jahr für Europa werden wird im Hinblick auf das Grundgerüst, dass es im Laufe der letzten Jahrzehnte sorgfältig errichtet hat. Dieses Grundgerüst ist korrodiert, korrupt und kurz vor dem Kollaps. Europa wird sich fragen müssen, was es tun und wie es weitergehen soll."
Deutschland kommt dabei laut Ritter eine zentrale Rolle zu: "Der Tag, an dem die Deutschen aufeinander achtgeben und sich gegenseitig unterstützen, wird ein guter Tag sein. Und der Tag, an dem die Franzosen sich gegenseitig unterstützen, wird ebenfalls ein großartiger Tag sein. Als stolze Völker wie die Deutschen und Franzosen vergaßen, wer sie sind, und sich dieser mythischen Kreatur mit dem Namen „Europäische Union“ unterordneten – das hat euch dorthin geführt, wo ihr heute seid, zu diesem drohenden Kollaps dessen, was Deutschland einmal gewesen ist. Wir leben in einer Welt, die sich im Wandel befindet und auch Europa durchlebt eine Phase des Wandels, die keineswegs leicht sein wird. 2025 wird für niemanden ein leichtes Jahr sein. Aber wenn man versteht, dass diese Mühsal notwendig ist, damit eine hoffentlich bessere Welt entstehen kann, dann müssen wir nur überleben, um diese Welt von morgen erblicken zu können."
Außerdem sprachen wir mit Scott Ritter über den Wandel der US-Politik unter Donald Trump, über die sich veränderte geopolitische Lage im Nahen Osten, sowie über die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg und wie er sich im kommenden Jahr weiterentwickeln wird. Ritter resümiert über die Trumps Ambitionen einen "Deal" zwischen Ukraine und Russland zu verhandeln: "Trump erzählt viel, wenn der Tag lang ist, aber letztendlich sind die USA, die seinen Worten Gewicht verleihen, immer noch ein gescheitertes Unternehmen, das Teil einer zerfallenden NATO ist. Auf einmal zu glauben, dass die USA sich an den Verhandlungstisch mit Russland setzen, das in einem zweieinhalb Jahre langen Konflikt gegen den kollektiven Westen gekämpft hat, und Russland herumschubsen können, ist einfach nur lächerlich."
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