das ist keine leichte Entscheidung. Alles hat Vor- und Nachteile! Junge Menschen leben gerne in der Stadt, weil da mehr los ist. Dann spielt natürlich auch die Arbeit eine große Rolle. Nicht weit weg vom Arbeitsplatz soll es sein aber auch nicht zu nah.
Man kann auch auf dem Land leben und hat dann einen Anfahrtsweg. Gibt es gute Verbindungen, ist man vielleicht mit dem öffentlichen Nahverkehr schneller als mit dem Auto. In der Stadt ist meistens Stau und man kommt nicht gut voran.
Ich habe das Landleben erst schätzen gelernt als ich hierher zog. Anfangs konnte ich nicht schlafen, weil alles so ruhig war. Es dauerte seine Zeit bis ich mich daran gewöhnt hatte. Heute möchte ich diese Ruhe nicht mehr missen. Zum Einkaufen muss ich mit dem Wagen fahren, obwohl es in unserem Dorf auch einen kleinen Laden gibt, der allerdings kein großes Angebot hat und sehr teuer ist. Er ist auch nur noch halbtags geöffnet, da die Inhaberin auch schon in die Jahre gekommen ist.
Als ich noch in Leimen bei Heidelberg lebte, musste ich auch mit dem Wagen zum Einkaufen fahren und ich brauchte sogar noch länger als hier. Dort war immer Stau und hier ist alles frei. In fünf bis sechs Minuten bin ich in einem Laden in Friedland. Nach Anklam brauche ich meist zehn Minuten, in der Erntezeit können es auch mal fünfzehn Minuten sein.
Ärzte gibt es genügend in Friedland aber auch in Anklam. Dort gibt es sogar eine Klinik. Und natürlich gibt es die Uniklinik in Greifswald. In Notfällen wird hier sogar der Rettungshubschrauber eingesetzt.
Wenn man sich ein Haus auf dem Land kauft, spart man sehr viel Geld. Sicherlich kann man sein Haus dann auch nicht zu Preisen wie in einer Großstadt verkaufen. Aber wir wollen unser Haus auch nicht verkaufen. Wir lieben unser Land und wollen hier alt werden.
Will man etwas erleben, dann muss man sich in die Stadt begeben. Manchmal hatten wir so einen Anfall und sind dann nach Neubrandenburg gefahren. Wir waren aber sehr schnell geheilt, denn wirklich gibt einem das nichts.
Fred sehnt sich manchmal noch nach Berlin, wo er viele Jahre gelebt hat. Ich habe ihm schon vorgeschlagen, mal ein paar Tage nach Berlin zu fahren und irgendwann macht er das auch mal. Für mich wäre es dann auch etwas Urlaub. Ich selbst möchte nicht mehr verreisen. Ich hasse Koffer packen und dann ist es zu Hause doch am schönsten. Ich bin genug gereist in meinem Leben und mir reichen meine Erinnerungen.
Einen Tag an die Ostsee ist natürlich nicht zu verachten, da bin ich gerne dabei. Gerade im Sommer ist es auf Usedom wie am Mittelmeer, nur nicht so heiß. Ahlbeck ist mein Favorit, ein schönes altes Kaiserbad mit vielen alten Villen. Und die Promenade ist da schier endlos. Ein Freund hat mir einen Geheimtipp gegeben, da werden wir uns mal umschauen. Verraten wird allerdings noch nichts!
Zum Stadtleben kann ich eigentlich nur noch eines sagen. Die Mieten steigen ständig und es gibt Städte, wo es eher bunt zu geht. Manchen Stadtbewohnern ist das schon viel zu bunt und sie flüchten in eine andere Gegend. Auch da, wo ich einmal gelebt habe, sind mittlerweile fast die Hälfte der Bewohner aus aller Herren Länder.
Ich habe meine Heimat gefunden!
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