Der "Eiserne Kanzler" Otto von Bismarck war berühmt für seine stoische diplomatische Außenpolitik. Er versuchte mit einer komplexen Bündnispolitik, den zu jener Zeit neu geschaffenen deutschen Nationalstaat friedlich in das internationale Staatensystem einzubinden. Die Überlebensfähigkeit Deutschlands hing nicht allein von den Möglichkeiten und Grenzen einer geschickten Außenpolitik ab.
Mit Blick auf die Gegenwart und die damit zusammenhängenden Pulverfässer in Nahost und der Ukraine ist das Thema einer friedlichen Außenpolitik wieder in den Fokus gerückt. Es brauche, so zahlreiche kritische Stimmen, wieder eine auf Frieden und Diplomatie ausgerichtete Politik, die weitsichtig und ausgewogen agiert. Gerade hinsichtlich der Geschehnisse in der Ukraine fordern viele eine Rückbesinnung auf eine Außenpolitik wie unter Willy Brandt oder Otto von Bismarck.
Es stellt sich also die Frage: Wie hätte der ehemalige deutsche Reichskanzler in Anbetracht der multiplen Krisen und der allgegenwärtigen Gefahr eines Dritten Weltkrieges agiert? Hätte er schwere Waffen an die Ukraine geliefert und Putin zum Diktator erklärt? Darüber diskutieren der Historiker und Publizist Jochen Thies und der Großneffe des "Eisernen Kanzlers", Alexander von Bismarck, bei einem Kamingespräch auf Schloss Döbbelin.
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