Seit Jahrhunderten kämpft Schottland für seine Unabhängigkeit von der Bevormundung durch England. Das gescheiterte Referendum von 2014 sehen viele Schotten durch den Brexit und die veränderte geopolitische Lage inzwischen als überholt an. An der untergeordneten Rolle der Schotten innerhalb des Vereinigten Königreichs hat sich indes nichts verändert. So argumentiert der schottische Abgeordnete der im Jahr 2021 gegründeten ALBA Party, Neale Hanvey: "Wir sind tatsächlich eine Geiselnation des Vereinigten Königreichs. Wir werden ausgebeutet und unsere Ressourcen werden so lange ausgebeutet, wie sie es für richtig halten."
Tatsächlich lautet das schwerwiegendste Argument der Gegner eines unabhängigen Schottlands, dass dieses sich selbst nicht versorgen könne. Dem widerspricht Hanvey und verweist auf die Abhängigkeit Englands von den schottischen Energiequellen: "Schottland mit seinen fünfeinhalb Millionen Einwohnern kann problemlos mit den Einnahmen überleben, die derzeit in die Londoner Staatskasse fließen, um eine Bevölkerung von über 60 Millionen zu versorgen."
Und auch außenpolitisch will die ALBA Party Schottland wegführen von der Kriegspolitik des Vereinigten Königreichs und der NATO. Hanvey betont: "In Schottland gibt es das Sprichwort 'Nicht in meinem Namen' und das ist eine starke Position für viele Menschen in Schottland. [...] Wenn wir an der Macht wären, würden am ersten Tag der Unabhängigkeit die Atomwaffen von schottischem Boden entfernt werden."
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