Seiten

Montag, 20. Mai 2024

Das Erwachen der Veteranen

Von Hans-Jürgen Geese 

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. 79 Jahre später bleiben noch immer so viele Fragen zu diesem Krieg offen. Und viele werden neu gestellt.

Wer war Winston Churchill? Und welche Bedeutung hatte dieser Mann für den Ablauf des 20. Jahrhunderts? Für die einen war Churchill der grandiose Held, der Retter Großbritanniens oder der Freiheit, oder gar der Menschheit, in der Stunde der Not. Für die anderen war Churchill der Mann, der uns den Zweiten Weltkrieg aufzwang. Einer der größten Kriegsverbrecher des 20. Jahrhunderts. Das Interesse ist daher groß an der Frage: Wie lautet das endgültige Urteil der Geschichte? Diese Antwort steht noch aus. Der Fall ist noch nicht endgültig entschieden. Die Diskussion ist momentan allerdings im vollen Gange.

Im Jahre 2006 kontaktierte der Schriftsteller Nicholas Pringle alle regionalen Zeitungen in Großbritannien mit der Bitte, die überlebenden Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg aufzufordern, ihm in einem Brief ihre Erfahrungen aus der damaligen Zeit zu beschreiben und vor allem dann zu einem Urteil zu kommen, ob der Krieg all die Opfer wert war, und wie sie ihr Leben in dem heutigen Großbritannien sehen. Aus diesen Briefen wurde dann das Buch „The Unknown Warriors“, die unbekannten Krieger, von denen Churchill einst sprach. Nicholas Pringle machte einige von ihnen bekannt, ließ sie ihre Geschichte erzählen.

Das Buch war und ist noch immer ein großer Erfolg, denn durch die Diskussionen im Internet werden stets neue Leser gewonnen. Und die Erzählungen, nebst den Kommentaren, die sich kritisch mit der heutigen Zeit auseinandersetzen, sie treffen einen Nerv im Volk der Briten.

Der Tenor des Buches ist eine tiefe Enttäuschung der Veteranen über die Entwicklung ihrer Heimat nach dem Zweiten Weltkrieg. Viele reden davon, dass sie ihr eigenes Land nicht mehr wiedererkennen. Viele reden davon, dass sie zwar damals eine angeblich geplante Invasion abzuwehren wussten, dass ihr Land aber heute, ohne Kampf, von Ausländern überrannt wird, die mit ihrer Kultur nichts gemein haben und im Begriff sind, diese, ihre Heimat, zu übernehmen. Die Verbitterung ist teilweise so schlimm, dass einige der Veteranen zu dem Urteil kommen, dass es besser gewesen wäre, wenn die Deutschen gewonnen hätten. Denn, wie sie nach dem Ende des Krieges feststellten, „die Deutschen sind wie wir“. Es hätte daher, in ihren Augen, nie zu diesem Krieg kommen dürfen.

Im Rückblick ist man natürlich immer klüger und man entwickelt eine andere Perspektive. Was mir auffiel ist die Verachtung oder sogar der Hass, den viele Briten für Churchill haben, wohingegen wir Deutschen doch wohl immer glaubten, alle Briten verehrten ihren Volkshelden. Viele der Veteranen haben erkannt, dass Großbritannien niemals, weder beim Ersten noch beim Zweiten Weltkrieg, Deutschland den Krieg hätte erklären dürfen. Denn was hat Großbritannien aus den Kriegen gewonnen? Nichts. Jetzt verkommt das einstige Weltimperium zum Armenhaus in Europa. Die Briten machen die Erfahrung, dass die Menschen in den Kolonien, die sie einst eroberten, dass diese Menschen jetzt zu ihnen kommen. Und damit fallen die Standards im Lande immer weiter und weiter.

Peter Scholl-Latour hatte das einst auf den Punkt gebracht: „Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta.“

Mittlerweile ist sogar der Premierminister von Großbritannien ein Ausländer, nebst vielen anderen Migranten in Führungspositionen im Lande. In London leben heute viel mehr Ausländer als Engländer. Wie soll das weitergehen?

Hier weiterlesen:

https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20241/das-erwachen-der-veteranen/ 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Anonyme Kommentare werden entfernt!