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Sonntag, 5. Februar 2023

Adrianopel: Römer gegen Goten | Im Lauf der Zeit

Die Reihe bietet einen originellen Blick auf die Geschichte. Der Schwerpunkt liegt dabei auf kleinen Ereignissen, die bedeutsame Folgen für die ganze Weltgeschichte hatten. Diese Folge führt vor Augen, wie ein anfangs eher unbedeutendes Ereignis vor 1.500 Jahren eine Kettenreaktion auslöste, die im Niedergang des Römischen Reiches endete.

„Im Lauf der Zeit“ führt diesmal vor Augen, wie ein anfangs eher unbedeutendes Ereignis vor 1.500 Jahren eine Kettenreaktion auslöste, die im Niedergang des Römischen Reiches endete.

9. August 378: In der Schlacht um Adrianopel wird die römische Armee vernichtend geschlagen. 410 nach Christus: Einige Jahre später wird das nun schutzlose Rom geplündert. 4. September 476: Der letzte Kaiser des weströmischen Reiches wird gestürzt, was das Ende des Römischen Reiches im Westen besiegelt. Diese drei eng verbundenen Ereignisse führten letztlich zum Untergang des Römischen Reiches.

Historischer Zusammenhang: Im 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung war das Römische Reich so groß, dass es unmöglich von einer einzigen Person regiert werden konnte. Daher teilte man es in zwei Teile: Valentinian, ein herausragender General, führte das Weströmische Reich, während sein weniger begabter Bruder Valens das Oströmische Reich übernahm.

Das entscheidende Ereignis: Nach dem Empfang einer Delegation germanischer Anführer bekam Valentinian einen seiner typischen Wutanfälle. Doch diesmal hielt sein Körper nicht stand: Der weströmische Kaiser starb noch in der gleichen Nacht an einer Hirnblutung. Sein Sohn Gratian übernahm die Führung des Weströmischen Reiches zum denkbar ungünstigsten Moment: Die Goten, die ihrerseits von den Hunnen vertrieben wurden, standen vor den Toren des Reiches.

Die Folgen des Ereignisses: Valens, der Kaiser des Ostreiches, zog seine Armee nach Adrianopel, um gegen die Goten zu kämpfen. Er wollte die Situation direkt lösen, ohne auf Verstärkung aus dem Westen zu warten. Valentinian hätte die gotische Armee wohl problemlos überrannt – doch Valens schenkte den Barbaren einen unerwarteten Sieg. Die Römer schafften es nie mehr, die Goten aus ihrem Reich zu vertreiben. Schlimmer noch: Diese fielen 410 nach Christus in Rom ein, und 476 verschwand das Weströmische Reich endgültig von der Landkarte. 

 

Das römische Reich ist untergegangen!

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